Lady Ashburton (1805-1857) |
Es dauerte nicht lange und die Dressing Bell ertönte bereits.
Er eilte in den Speisesaal, aber die Lady kam erst im letzten Moment, so dass er sich nur kurz vorstellen konnte.
Die Ausstattung des Saales war von
einfacher aber gediegener Pracht.
Nur wenige Bilder schückten den Raum,
aber was für Bilder! Er traute seinen Augen kaum, als er das Porträt Karl V.
von Tizian erkannte, eines von den dreien, welches der Meister von Cador gemalt
hat.
Völlig überrascht war er von der hohen
Zahl der Gäste. Er hatte maximal 12 Personen erwartet, statt dessen war eine
Tafel mit 30 Couverts gedeckt. Außer seinem Reisegefährten kannte er nur noch
Herrn Venables, den er öfters im Stadthaus der Familie getroffen hatte. Die
meisten Gäste waren Nachbarn der Grange, viele von ihnen hatten am Morgen die
Jagd mitgeritten.
Das Dinner war opulent ähnlich wie im
Stadhaus der Ashburtons.
Hoffmann fiel dabei besonders auf, dass
der Hausherr sich mit einer Milchsuppe begnügen musste, hatte er doch erst
kürzlich einen Anfall von Gicht durchstehen müssen, wie er verlauten ließ.
Um 22.30 Uhr wurde die Tafel aufgehoben
und es bildeten sich einzelne Gruppen nach Belieben.
Hoffmann suchte die Nähe von Lady
Ashburton. Sie war eine vornehme, stattliche Erscheinung und immer noch eine
schöne Frau, wie er fand, trotzdem sie bereits ihre Jugendblüte überschritten
hatte. Wie er überhaupt erstaunt feststellen musste, wieviel prachvollen vor
Gesundheit strahlenden Frauengestalten er schon in der Aristokratie begegnet
war.
Er kam auch auf diesen Punkt mit Lady
Ashburton zu sprechen.
„No wonder“, sagte sie, „for centuries
the English nobleman has been marring either for money or for beauty.“
Um 23 Uhr verabschiedete sich Lady
Ashburton und es wurde still im Drawing-room. Einige Gäste waren noch nach
Hause gefahren, andere hatten sich auf ihr Zimmer zurückgezogen. Nur Thomas
Carlyle wollte noch gern seine Pfeife rauchen. Da Lady Ashburton das Rauchen im
Haus verboten hatte, strebte er zur Terrasse vor dem Haus und forderte Hofmann
auf, ihm Gesellschaft zu leisten, was dieser mit Vergnügen tat.
Es war wieder ein Vergnügen, ihm
zuzuhören und er gab keine Ruhe, bis Hofmann wenigstens eine Zigarre
mitrauchte.
Zurück in seinem gemütlichem Appartement mit Kaminfeuer ertappte er sich dabei, dass seine Gedanken ständig bei Lady Ashburton weilten.
Neu zur Buchmesse in Frankfurt: eBook Rich Man: The Lord of Scents, Amazon 2,99 €
(Engl. Fassung Herr der Düfte, Biografie Dr. W. Haarmann/Schüler v. Hofmann)
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