Er
musste sich auch eingestehen, in der Forschungsarbeit nicht besonders produktiv
gewesen zu sein. Ihm fehlte einfach der geregelte Ablauf eines Ehelebens.
Allerding
gab es da in seiner Nähe eine Person, die sich offensichtlich lebhaft zunächst
für seine Arbeit interessierte, das war ihm doch gelegentlich aufgefallen.
Und
es gab zum Glück seine unverheiratete Schwester Hannchen, die im Oktober nach
London eilte, um für einige Wochen den Haushalt bei ihm in Fitzroy Square zu
übernehmen, wodurch sein Leben wieder etwas mehr Ordnung und Behaglichkeit
erhielt.
Aber
nicht nur seine Schwester Hannchen hatte jetzt für einen gewissen Auftrieb bei
ihm gesorgt, sondern besonders sein Freund und Kollege Cahour aus Paris hatte
ihn wissenschaftlich beflügelt. Mehrere Wochen weilte er in Hofmann`s Haus in
London, und sie konnten gemeinsam forschen.
Cahour
hatte sich schon einen Namen gemacht bei der Einwirkung von Phosphorchloriden
auf organische Verbindungen.
Hofmann
wollte diesmal organische Gruppen mit dem Phosphor verbinden. Sie stellten aus
Jodäthyl mit Zinkmetall Zinkäthyl her und setzten dieses mit Phosphorchlorid
um.
Er
führte den Versuch durch und plötzlich geschah ein kleines Wunder:
Es hatte sich offensichtlich Triäthylphosphin gebildet, das als farblose Flüssigkeit durch einfache Destillation mit einem Alkali gewonnen wurde.
Nach dem Verdünnen mit Weingeist breitete sich im gesamten Gebäude ein unbeschreiblich intensiver Duft nach Hyazinthen aus.
Es hatte sich offensichtlich Triäthylphosphin gebildet, das als farblose Flüssigkeit durch einfache Destillation mit einem Alkali gewonnen wurde.
Nach dem Verdünnen mit Weingeist breitete sich im gesamten Gebäude ein unbeschreiblich intensiver Duft nach Hyazinthen aus.
Und
das war der Beginn einer wunderbaren Beziehung zu einer sehr jungen Dame mit
dem Namen Rosamund aus dem Arbeitskreis Hofmann.
Der
achtundreißig jährige Witwer Hofmann hatte die achtzehnjährige Rosamund Wilson
schon immer wohlwollend betrachtet, wäre aber nie auf die Idee gekommen, sich
ihr zu nähern.
Doch
die junge Dame hatte den gutaussehenden Wissenschaftler schon heimlich
bewundert und schwärmte für ihn.
Jetzt,
wo das ganze Laborgebäude vom ständigen Duft nach Hyazinthen eingehüllt war,
ergriff sie die Initiative.
Rosamund
war nämlich fest davon überzeugt, dass Triäthylphosphin intensiv in der
Hyazinthen-Blüte natürlich vorhanden sei.
So
schritt sie zur Tat.
Eines
Morgens fand Hoffmann einen großen Korb mit geschnittenen Hyazinthen-Blüten in
seinem Laboratorium vor, alle Blüten aus dem Institutsgarten mussten dafür
geopfert werden.
Rosamund
bekannte sich zu ihrem mutigen Vorstoß:
„Bitte
Herr Professor, eine Destillation der Blüten wird den Beweis bringen!“
Des
Spaßes halber führte Hofmann die Destillation durch.
Und
so sehr er sich auch bemühte, er fand kein Triäthylphosphin.
Aber
eines hatte der Vorstoß der jungen hübschen Dame ganz offensichtlich bewirkt.
Rosamund und Wilhelm kamen sich bei der Aufarbeitung der Aromaforschung doch
sehr nahe:
Im
Jahr 1856 läuteten die Hochzeitglocken, noch vor Weihnachten wurde am 13.
Dezember geheiratet.
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