Die Modefarbe Mauve war geboren worden.
Die Farbe zeigte alle guten Eigenschaften, die
man erwarten darf. Das heißt, sie war wasch- und lichtecht.
Voller Stolz führte er die Entdeckung im
Freundeskreis vor, und es tauchte schnell die Frage auf, wie die Erfindung in
der Praxis verwertet werden könnte.
Besonders mit seinem Freund Arthur Church
diskutierte Perkin, wie man größere Mengen von dem Farbstoff herstellen
sollte.
Flüssiges Anilin war teuer nicht so leicht
herzustellen.
Perkin hatte nie eine Fabrik von innen
gesehen, er wußte nichts über die Herstellung von Chemikalien außerhalb des
Labors.
Und er kannte niemanden in der
Textilindustrie, den er um Rat fragen konnte.
Beide, Perkin und Church schätzten ihren
Mentor so ein, dass er Entwicklungen, die nicht mit der Wissenschaft direkt
verknüpft waren, missbilligen würde.
Sie entschlossen sich also, Hofmann nach
seiner Rückkehr aus Deutschland nach den Osterferien noch nichts von der
Entdeckung zu berichten, sondern erst, nachdem Perkin weitere Prüfungen des
Farbstoffes durchgeführt haben würde.
Durch die Vermittlung eines Freundes gelang es
Perkin, Kontakt zu einer Farbfabrik in Schottland aufzunehmen, um seine
gefärbten Textilproben zur Prüfung vorzulegen.
Schon bald mitte Juni erhielt er von dem
Manager Robert Pullar eine positive Antwort, die ihn ermunterte und fortzufahren
mit seinen Bemühungen:
If your discovery does not make the goods too expensive it is decidedly
one of the most valuable that has come out for a very long time.
Hofmann wußte immer noch nichts von der
grandiosen Entdeckung seines Schülers.
Die Freunde beschlossen, sich noch einmal bei
einem Patentanwalt zu erkundigen.
Es stellte sich dabei heraus, dass es
tatsächlich eine Ausnahme-Regel gab.
Sollte ein Patent der Krone in besoberer Weise
zusagen, so gab es diese Genehmigung als Geschenk ab ein Mindestalter von 18
Jahren.
Perkin stellte den Antrag im August und war dabei erfolgreich.
Perkin nannte seine Entdeckung Tyrian Purpur.
Seine Zweifler dagegen, die der Meinung waren,
seine Erfindung sei unbedeutend, sprachen etwas herablassend von purple sludge.
Zu diesen gehörte auch Hofmann, der erst nach
den Sommerferien von der neuen Farbe erfuhr.
Die beiden trafen sich zu einem
Krisengespräch, bei dem Perkin seinem Chef die Absicht mitteilte, den Farbstoff
unter dem Namen Mauve produzieren und
vermarkten zu wollen.
Das würde bedeuten, dass er das Royal College
of Chemistry verlassen müsse.
Darüber war Hofmann sehr verärgert und war
fest davon überzeugt, dass Perkin eine falsche Richtung einschlagen und seine
Zukunft ruinieren würde.
Er sprach in einer durchaus entmutigen Art und
Weise auf seinen Schüler ein, um ihm auch das Gefühl für seinen falschen Weg zu
geben.
Die Auseinandersetzung führte zu einem
ernsthaften Krach zwischen ihnen, es war wohl auch das erste Mal, dass sie so
aneinander gerieten.
„Hofmann erwartete vielleicht, dass das
Unternehmen ein Reinfall würde und war sehr in Sorge, dass ich so blöd sei,
meine wissenschaftliche Arbeit aufzugeben für solch ein Objekt, besonders auch,
weil ich erst 18 Jahre alt war. Ich muss gestehen, dass meine größte Sorge beim
Wechsel in die Technik die war, dass meine kontinuierliche Forschung verhindern
würde,“ gestand später Perkin ein.
Ob es ihm wohl gelingen würde, mit seiner Entdeckung ein "Rich Man" zu werden?
Ob es ihm wohl gelingen würde, mit seiner Entdeckung ein "Rich Man" zu werden?
New: Printbook: Bjoern Bernhard Kuhse: Rich Man The Lord of Scents, Amazon.com 12,80$
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen