W. P. Frith: "Ramsgate Sands" (1854) |
Dieses Gemälde „Ramsgate Sands“ von William
Powell Trith war typisch für die Viktoriamische Epoche und hing fast in jedem
Wohnzimmer, was auch Hofmann später auffiel.
Es zeigte das gemeine Volk in einfacher
Kleidung am Fluß, Königin Viktoria war begeistert und kaufte es für ihre
Sammlung.
Die Bevölkerung war inzwischen durch die
Eisenbahn und Busverbindungen mobil geworden und konnte sich Ausflüge zu
Badeorten leisten.
Ramsgate stellte so ein Ausflugsziel dar. Dort
hatte die Qeen Victoria in ihrer Jugend Urlaub gemacht.
Als Frith das Bild 1854 malte, wurde es stark
kritisiert, weil dort schlecht gekleidete Unterschichtenleute abgebildet waren.
Doch die Königin war von dem Bild sehr angetan
und teilte den Geschmack der Mittelschicht.
Hofmann wunderte sich sehr über die
aufkommende Pendlermentalität der Engländer. Man zog in weit entfernte
Vorstädte um der Natur nahe zu sein und nahm lange Anfahrtswege zur
Arbeitsstätte in Kauf.
Die aufstrebende Stadt London war zweigeteilt,
es gab den Reichtum in West End, sowie das Elend in East End.
In East End siedelten sich die Einwanderer an
und Bandenkriminalität war an der Tagesordnung. Es war typisch für diese
Gegend, dass hier Verbrecher wie Jack the Ripper ihr Unwesen treiben konnten.
Hofmann registrierte sehr wohl die enormen
Klassenunterschiede zwischen Armen und Reichen und lernte die Romane von
Charles Dickens schätzen, der diese Abgründe treffend beschrieb.
Auch verfolgte er den Kampf der Agnostiker,
denn durch Darvins Ideen über die Evolution und die natürliche Auslese war
plötzlich kein Platz mehr für die Schöpfung des Menschen durch einen Gott.
Die viktorianische Gesellschaft war begann
sich an Darvins Thesen zu spalten, Davinist oder nicht, man musste sich
entscheiden.
Für Hofmann war die Angelegenheit klar, er
hatte sich einen tiefen, fast kindlichen Glauben bewahrt, den er nach dem Tod
seines geliebten Vaters zum Ausdruck gebracht hatte.
Während der Viktoriasnischen Epoche führte die
industrielle Revolution in Großbritannien zu einem enormen wirtschaftlichen
Aufschwung, das galt besonders für den Bergbau und das Maschinenwesen.
Besonders der Ausbau des Eisenbahnnetzes trug
zu diesem Wachstum bei.
Begleitet wurde die wirtschaftliche
Entwicklung in dem Viktorianischen Zeitalter von einer klugen Innenpolitik.
Durch rechtzeitige Reformen der Verwaltung als
auch des Wahlrechts wurden breite Bevölkerungsschichten eingebunden, und es kam
nicht zu revolutionärem Umwerfungen wie im übrigen Europa.
Allerdings entwickelten sich Reformen in den Bereichen
Gesundheit und Bildung eher zögerlich.
Im Jahr 1845 hatte Irland unter einer großen
Hungersnot zu leiden, ausgelöst durch Missernten beim Hauptnahrungsmittel
Kartoffeln. Viele Menschen in Irland waren gezwungen auszuwandern und ihr Glück
in Nordamerika zu versuchen.
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