Sonntag, 12. März 2017

Henry Perkin left Royal College to produce Mauvein


Die Modefarbe Mauve war geboren worden.
Die Farbe zeigte alle guten Eigenschaften, die man erwarten darf. Das heißt, sie war wasch- und lichtecht.
Voller Stolz führte er die Entdeckung im Freundeskreis vor, und es tauchte schnell die Frage auf, wie die Erfindung in der Praxis verwertet werden könnte.
Besonders mit seinem Freund Arthur Church diskutierte Perkin, wie man größere Mengen von dem Farbstoff herstellen sollte.
Flüssiges Anilin war teuer nicht so leicht herzustellen.
Perkin hatte nie eine Fabrik von innen gesehen, er wußte nichts über die Herstellung von Chemikalien außerhalb des Labors.
Und er kannte niemanden in der Textilindustrie, den er um Rat fragen konnte.
Beide, Perkin und Church schätzten ihren Mentor so ein, dass er Entwicklungen, die nicht mit der Wissenschaft direkt verknüpft waren, missbilligen würde.
Sie entschlossen sich also, Hofmann nach seiner Rückkehr aus Deutschland nach den Osterferien noch nichts von der Entdeckung zu berichten, sondern erst, nachdem Perkin weitere Prüfungen des Farbstoffes durchgeführt haben würde.
Durch die Vermittlung eines Freundes gelang es Perkin, Kontakt zu einer Farbfabrik in Schottland aufzunehmen, um seine gefärbten Textilproben zur Prüfung vorzulegen.
Schon bald mitte Juni erhielt er von dem Manager Robert Pullar eine positive Antwort, die ihn ermunterte und fortzufahren mit seinen Bemühungen:
If your discovery does not make the goods too expensive it is decidedly one of the most valuable that has come out for a very long time.
Hofmann wußte immer noch nichts von der grandiosen Entdeckung seines Schülers.
Die Freunde beschlossen, sich noch einmal bei einem Patentanwalt zu erkundigen.
Es stellte sich dabei heraus, dass es tatsächlich eine Ausnahme-Regel gab.
Sollte ein Patent der Krone in besoberer Weise zusagen, so gab es diese Genehmigung als Geschenk ab ein Mindestalter von 18 Jahren.
Perkin stellte den Antrag im August  und war dabei erfolgreich.
Perkin nannte seine Entdeckung Tyrian Purpur.
Seine Zweifler dagegen, die der Meinung waren, seine Erfindung sei unbedeutend, sprachen etwas herablassend von purple sludge.
Zu diesen gehörte auch Hofmann, der erst nach den Sommerferien von der neuen Farbe erfuhr.
Die beiden trafen sich zu einem Krisengespräch, bei dem Perkin seinem Chef die Absicht mitteilte, den Farbstoff unter dem Namen Mauve produzieren und vermarkten zu wollen.
Das würde bedeuten, dass er das Royal College of Chemistry verlassen müsse.
Darüber war Hofmann sehr verärgert und war fest davon überzeugt, dass Perkin eine falsche Richtung einschlagen und seine Zukunft ruinieren würde.
Er sprach in einer durchaus entmutigen Art und Weise auf seinen Schüler ein, um ihm auch das Gefühl für seinen falschen Weg zu geben.
Die Auseinandersetzung führte zu einem ernsthaften Krach zwischen ihnen, es war wohl auch das erste Mal, dass sie so aneinander gerieten.

„Hofmann erwartete vielleicht, dass das Unternehmen ein Reinfall würde und war sehr in Sorge, dass ich so blöd sei, meine wissenschaftliche Arbeit aufzugeben für solch ein Objekt, besonders auch, weil ich erst 18 Jahre alt war. Ich muss gestehen, dass meine größte Sorge beim Wechsel in die Technik die war, dass meine kontinuierliche Forschung verhindern würde,“ gestand später Perkin ein.
Ob es ihm wohl gelingen würde, mit seiner Entdeckung ein "Rich Man" zu werden?

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