Samstag, 8. April 2017

Hofmann und die Viktorianische Epoche


W. P. Frith: "Ramsgate Sands" (1854)

Dieses Gemälde „Ramsgate Sands“ von William Powell Trith war typisch für die Viktoriamische Epoche und hing fast in jedem Wohnzimmer, was auch Hofmann später auffiel.
Es zeigte das gemeine Volk in einfacher Kleidung am Fluß, Königin Viktoria war begeistert und kaufte es für ihre Sammlung.
Die Bevölkerung war inzwischen durch die Eisenbahn und Busverbindungen mobil geworden und konnte sich Ausflüge zu Badeorten leisten.
Ramsgate stellte so ein Ausflugsziel dar. Dort hatte die Qeen Victoria in ihrer Jugend Urlaub gemacht.
Als Frith das Bild 1854 malte, wurde es stark kritisiert, weil dort schlecht gekleidete Unterschichtenleute  abgebildet waren.
Doch die Königin war von dem Bild sehr angetan und teilte den Geschmack der Mittelschicht.
Hofmann wunderte sich sehr über die aufkommende Pendlermentalität der Engländer. Man zog in weit entfernte Vorstädte um der Natur nahe zu sein und nahm lange Anfahrtswege zur Arbeitsstätte in Kauf.
Die aufstrebende Stadt London war zweigeteilt, es gab den Reichtum in West End, sowie das Elend in East End.
In East End siedelten sich die Einwanderer an und Bandenkriminalität war an der Tagesordnung. Es war typisch für diese Gegend, dass hier Verbrecher wie Jack the Ripper ihr Unwesen treiben konnten.
Hofmann registrierte sehr wohl die enormen Klassenunterschiede zwischen Armen und Reichen und lernte die Romane von Charles Dickens schätzen, der diese Abgründe treffend beschrieb.
Auch verfolgte er den Kampf der Agnostiker, denn durch Darvins Ideen über die Evolution und die natürliche Auslese war plötzlich kein Platz mehr für die Schöpfung des Menschen durch einen Gott.
Die viktorianische Gesellschaft war begann sich an Darvins Thesen zu spalten, Davinist oder nicht, man musste sich entscheiden.
Für Hofmann war die Angelegenheit klar, er hatte sich einen tiefen, fast kindlichen Glauben bewahrt, den er nach dem Tod seines geliebten Vaters zum Ausdruck gebracht hatte.
Während der Viktoriasnischen Epoche führte die industrielle Revolution in Großbritannien zu einem enormen wirtschaftlichen Aufschwung, das galt besonders für den Bergbau und das Maschinenwesen.
Besonders der Ausbau des Eisenbahnnetzes trug zu diesem Wachstum bei.
Begleitet wurde die wirtschaftliche Entwicklung in dem Viktorianischen Zeitalter von einer klugen Innenpolitik.
Durch rechtzeitige Reformen der Verwaltung als auch des Wahlrechts wurden breite Bevölkerungsschichten eingebunden, und es kam nicht zu revolutionärem Umwerfungen wie im übrigen Europa.
Allerdings entwickelten sich Reformen in den Bereichen Gesundheit und Bildung eher zögerlich.

Im Jahr 1845 hatte Irland unter einer großen Hungersnot zu leiden, ausgelöst durch Missernten beim Hauptnahrungsmittel Kartoffeln. Viele Menschen in Irland waren gezwungen auszuwandern und ihr Glück in Nordamerika zu versuchen.


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