Hofmann (rechts) im Laboratorium ca. 1840 |
Er hat längs den Wechsel zur Chemie vollzogen und ist bereits bei Justus Liebig Assistent.
Wie aber war der junge Hofmann zur Chemie geraten, wo er doch zwischen Sprachen, Architektur und Jura schwankte und sich schließlich mit achtzehn Jahren als Student in seiner Vaterstadt Gießen für Jura einschrieb. um Verwaltungsbeamter zu werden?
Zu deren Ausbildung gehörte damals halt auch die Vermittlung chemischer Grundkenntnisse in der Analytik, die er im Liebigschen Laboratorium erhielt.
Liebigs Ausbildungskonzept mit Laborpraxis war sehr erfolgreich, weltweit kamen junge Studenten dort hin, um Chemiker zu werden.
Hofmanns Vater Johann Philip Hofmann (1776-1842) war Provinzialbaumeister und bekam den Auftrag, Liebigs Laboratorium zu vergrößern. Dadurch entstand zu Liebig ein freundschaftlicher Kontakt und man teilte sich gegenseitig Sorgen und Nöte mit. So soll der Baumeister über die mangelnde Motivation seines Sohnes zum Jurastudium geklagt haben. Überliefert ist Liebigs Empfehlung:
"Gieb ihn mir, ich will sehen, was sich aus ihm machen läßt, er ist ja ein guter Bursche , und dumm ist er gewiß nicht, vielleicht hat er den richtigen Weg nicht gefunden."
Und so geschah es, ein Zeitzeuge konnte berichten:
"Einmal in die Anziehungssphäre des großen Meisters gebracht, fühlte er sich bald mit unwiderstehlicher Gewalt zu den Naturwissenschaften hingezogen, welche ihm bei dem eigentümlichen Gange seiner bisherigen Studien mit dem ganzen Reize der Neuheit entgegentraten. Nun beginnt ein neues Leben, die juristischen Studien geraten in Vergessenheit, der Philologie wird nur noch in den Mußestunden gehuldigt, der Großteil ist dem Studium der Chemie, der Physik und endlich der Mathematik gewidmet. Bald sehen wir dem jungen Mann als eifrigen Schüler im Laboratorium arbeiten und endlich als Assistent an den Forschungen des verehrten Lehrers teilnehmend."
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