Sonntag, 22. Februar 2015

Veilchenduft

Wilhelm ahnte instinktiv, dass noch eine weitere große Entdeckung in der Luft lag.

Da gab es einen Duft in der Parfümerie, den alle liebten, und das war der Duft der Veilchen.

Man sammelte die Parma- und Viktoriaveilchen, um ihren Duft in Alkohol zu konservieren. Nach der Destillation erhielt man das hochbegehrte Veilchenblütenabsolue bzw. das Concrète als Paste.

In der französischen Riechstoffindustrie wurde besonders die wohlriechende Florentiner Veilchenwurzel eingesetzt.
Damit konnten dann die Parfümeure ihre vielfältigen Parfümes gestalten.
Leider gab es zuwenig davon bei entsprechend hohen Preisen.

Wilhelm machte sich mit Tiemann an die Arbeit.
Die Veilchenwurzel wurde zerlegt, und sie fanden neben Zellulose, Stärke und Fett noch eine Zuckerverbindung und ein wohlriechendes ätherisches Öl.
Letzteres wurde weiter verarbeitet und das Ergebnis war köstlich:

Eine wasserhelle Flüssigkeit verbreitete einen intensiven Veilchenduft.
Als dann auch noch die Struktur aufgeklärt wurde, in dem man eine Wasserabspaltung durchführte und zu einem Kohlenwasserstoff gelangte, konnte Tiemann wieder aus vollem Herzen Heureka sagen.

Es war ein Keton mit ringförmiger Struktur und gehörte zu der noch unerforschten Gruppe der Terpene. 
Der Duftstoff erhielt den Namen Iron.
Doch jetzt begann erst die eigentliche Aufgabe für die Chemiker.
Warum sollte es nicht gelingen, diesen Naturstoff im Labor herzustellen?









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