Montag, 5. Juni 2017

Der Herr der Farben zaubert "Hofmanns Violette"




Im Jahr 1863 gelang Hofmann schließlich der große Durchbruch bei der Entdeckung neuer Anilinfarben.
In einem Brief an seinen Kollegen Buff in Deutschland schrieb er von London:
"Meine Untersuchungen nehmen auch einen erfreulichen Fortgang, allein sie ändern sich allmählich in Form und Fassung. Was sagst Du dazu, dass ich in der letzten Zeit Patente in England und Frankreich für einen neuen violetten Farbstoff genommen habe, der Alles, was bis jetzt in der Art dagewesen, an Schönheit übertrifft.
Seltsam , dass ich in meinen alten Tagen noch in die Industrie hineinpfuschen soll.
Wenn sich die Sache wirklich so bestätigt, wie es bis jetzt den Anschein hat, so sollen meine kleinen Nichten im nächsten Jahre die schönsten violetten Kleider mitgebracht bekommen."
(J. Volhard , E. Fischer: A. W. v. Hofmann, Berlin 1902, S. 82)
Rosanilin nennt Hofmann den Farbstoff, den er aus Anilin und Chlorkohlenstoff erhielt.
Es ist die Muttersubstanz aller Anilinfarbstoffe und enthält drei substituierbare Wasserstoffatome.
Erhitzt man Rosanilin mit Anilin, so gelangt man zum Anilinblau, dieses ist ein Triphenylrosanilin.
Hofmann setzte anschließend andere Radikale ein, mit Jodmethyl und Jodäthyl erhielt er dann violette Farbstoffe wie Trimethylrosanilin und Triäthylrosanilin.
Diese Farbstoffe von überwältigender Schönheit wurden unter Hofmanns Violette vermarktet.
Sie wurden von der Modewelt begeistert aufgenommen, beherrschten jahrelang den Markt und führten zu einem finanziellen Erfolg.
Ergänzt wurde die Farbpalette durch ein leuchtendes Anilingrün, ein Jodmethylat des Trimethylrosanilins.
Hofmann konnte die Bildung und die Zusammensetzung dieser schönen Farbstoffe aufklären.

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