Montag, 6. Oktober 2014

Wilhelm benötigt Nelkenöl für Vanillin

Ernte von Nelkenblüten/Sansibar
Gewürznelken waren schon immer ein begehrtes Handelsobjekt, sie werden auch einfach als Nelken oder Nägili bezeichnet aufgrund der an Nägel erinnernden Form der Knospen.

Die Gewürznelken sind die getrockneten Blütenknospen des Gewürznelken-Baumes (Syzygium aromaticum), der eine Höhe von zehn Metern erreichen kann und ursprünglich auf den Molukken (Gewürzinseln) vorkam. Inzwischen werden große Mengen auf Sansibar und Madagaskar angebaut.

Nähert sich der Besucher einer Gewürznelken-Plantage, so liegt der schwere und würzige Geruch, betäubend nahezu, in der Luft. So weit das Auge reicht, reihen sich die Bäume mit Trauben von gelbgrünen Knospen. Auf dreibeinigen Holzgestellen (s.Abb.) waren früher die Sklaven mit der Ernte beschäftigt.

Sie sammelten per Hand die Blütenknospen in Körben, bevor diese zum Blühen gelangten, von den teilweise bis zu 10 Meter hohen Gewürznelkenbäumen ein. Anschließend wurden sie getrocknet.
Ätherische Öle mit einem Anteil von bis zu 85% Eugenol verleihen dann den braunen Knospen den charakteristischen Geschmack. Neben Eugenol findet man noch ca. 10% Eugenolacetat und ferner Caryophyllen, Heptanol und Nonalol.
Eugenol hat betäubende Eigenschaften und wird gegen Zahnschmerzen eingesetzt. In der Küche verwendet man Gewürznelken zum Würzen von Saucen, Lebkuchen sowie Fleisch-und Fischgerichten.
Wilhelm dagegen benötigte die ätherischen Öle mit dem hohen Anteil an Eugenol für sein Vanillin, so dass die Gewürznelken zuvor noch einer Destillation unterworfen werden mussten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen