Die Fülle des sowohl historisch als auch chemisch interessanten Materials über Vanillin legt nahe, dieses Thema für den Schulunterricht zu erschließen.
Geschichtliche Gesichtspunkte einzubeziehen wird in verschiedenen chemiedidaktischen Ansätzen befürwortet. Zu nennen sind hier zum einen das historisch-problemorientierte Konzept von Jansen [1], zum anderen die Publikationen von Wagenschein über Funktionsziele eines physikalischen Unterrichts [2], die man problemlos auf den Chemieunterricht beziehen kann, insbesondere Funktionsziel Nummer 6, worauf auch H. Wenck hinweist [3].
Es kann davon ausgegangen werden, dass Schüler sich von dem Thema Aromastoffe angezogen fühlen, weist doch ihre Lebenswelt diesbezüglich zahlreiche Ansatzpunkte für Riech- und Aromastoffe auf, man denke nur an Vanillin in Coca Cola oder Parfum.
W. Gräber hatte bereits 1992 bei seinen Untersuchungen über den Zusammenhang zwischen kognitiver Entwicklung und dem Leistungsvermögen im Chemieunterricht darauf hingewiesen, dass man nur das Interesse der Schülerinnen und Schüler für Chemie wecken kann, wenn man eine Beziehung zu deren Lebenswelt herzustellen in der Lage ist [4].
[1] Jansen, W. in: Pfeifer, P., Häusler, K., Lutz, B., Konkrete Fachdidaktik Chemie. R. Oldenbourg Verlag, München 1997, S. 223-234.
[2] Wagenschein, M., Ursprüngliches Verstehen und exaktes Denken, Bd. I, Ernst Klett Verlag, Stuttgart 1965, S.257-262.
[3] Wenck, H., Fachsystematik, Struktur und Bildungsqualität, in: R. Brechel (Hrsg.), zur Didaktik der Physik und Chemie, Tagung Dortmund 2001, Leuchtturm-Verlag Alsbach/Bergstr. 2002, S. 123-125.
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