Dienstag, 30. Dezember 2014

Ferdinand Tiemann: Freund und Berater

Professor Tiemann mit Studenten
Wilhelms erfolgreiche Karriere wäre ohne seinen Freund Ferdinand Tiemann undenkbar gewesen.

Johann Karl Wilhelm Ferdinand Tiemann wurde 1848 in Rübeland im Harz geboren. Seine Vorfahren waren meist Forst- oder Hütten-Leute und hatten ihre Dienste dem Staat gewidmet. Wie schon sein Großvater hatte auch sein Vater zunächst eine Anstellung als Beamter auf der dem Braunschweigischen Staate gehörenden Wilhelmshütte zu Seesen und wohnte dort in einer Dienstwohnung im herzoglichen Jagdschloss. Doch nach Verkauf an eine Aktiengesellschaft musste die Familie nach Braunschweig ziehen. Nach dem Besuch des Realgymnasiums begann Ferdinand seine Berufsausbildung auf Wunsch seines Vaters zunächst als Lehrling in einem Drogengeschäft. Die Tätigkeit sagte ihm aber nicht zu, so sehr er auch später die kaufmännischen Kenntnisse, die er dabei erwarb, verwerten konnte. 

Auf sein Drängen hin durfte er dann 1866 das Studium der Chemie und Pharmazie am Collegium Carolinum zu Braunschweig aufnehmen, nachdem seine begüterte Großmutter die Finanzierung übernommen hatte. Er studierte bei Friedrich Knapp (Liebigs Schwager) und Otto[1] und widmete sich verstärkt der Pharmazie, sicherlich hatte er dabei seinen Onkel vor Augen, der es als Apotheker in Braunschweig zu einem gewissen Wohlstand gebracht hatte.In Braunschweig lernte er den etwas älteren Studienkollegen Wilhelm Kubel kennen, mit dem er auch nach seinem Studium den Kontakt aufrechterhielt.
Bereits 1869 war sowohl das Apotheker-Examen bestanden als auch das Militärdienstjahr absolviert, so dass er nunmehr eine Entscheidung über seine weitere berufliche Zukunft treffen musste. 
Offensichtlich reizte ihn zunächst eine Forschertätigkeit in der aufblühenden Wissenschaft der organischen Chemie, und was lag da näher, als das Studium an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin[2] bei dem berühmten Organiker A. W. Hofmann fortzusetzen.
Die Anregung kam wohl von seinem Lehrer Knapp, der als Schwager Liebig´s in naher Beziehung zu A. W. Hofmann stand.So trat dann Ferdinand im April seine Reise nach Berlin an mit einem Empfehlungsschreiben von Knapp an Hofmann, der dann später entscheidend für sein ganzes Leben geworden ist. Dort bewilligte ihm Hofmann einen Arbeitsplatz in seinem Laboratorium.
[1] Vorlesungsverzeichnis der Herzogl. Technischen Hochschule Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig 1878: Prof. Dr. Otto für Chemie/Pharmacie 
[2] Heute Humboldt-Universität zu Berlin









1 Kommentar:

  1. Hallo, das Bild kann man auf 1884 datieren. Hinweis gibt die kreidegeschriebene Formel (CAS 613-92-3 Benzamidoxim). Es gibt Publ. von F. Tiemann in den Chemischen Berichten.

    AntwortenLöschen