Dienstag, 19. August 2014

Vanille-Farm St. Aubin



Wir kehren jetzt zur Vanille-Farm St. Aubin zurück, um uns die nächste Stufe der Entwicklung bei der Vanille planifolia, nämlich die Früchte, anzuschauen.

Wir verlassen dabei die Villa Le Guerlande und durchqueren abermals die Allee mit den feuerrot blühenden Flamboyants in Richtung Farm.
Jetzt im Februar leuchten die grünen Schoten der Gewürzvanille im gedämpften Sonnenlicht auf der Plantage. Die Hauptblüte erfolgte bereits im September des letzten Jahres. Die grünen Vanilleschoten haben sich bereits kräftig entwickelt und sehen aus wie unsere Stangenbohnen.

Die grüne Vanilleschote ist völlig aromalos und muss in drei Stufen bearbeitet werden, um den angenehm aromatischen Geruch und den kräftigen süßlich-würzigen Geschmack mit einer schwachen Bitternote zu erhalten. 
Die goldgelben Fruchtkapseln müssen im richtigen Moment, das heißt kurz vor dem Platzen, gepflückt werden. Jede einzelne Pflanze muss tagelang abgesucht werden, bis alle Früchte abgeerntet sind. Es ist ein langer Weg, bis aus den duftlosen, grüngelben Schoten die schokoladenbraunen Vanillestangen mit dem betörenden Aroma entstanden sind. 
Eine Vanillepflanze trägt etwa 100 Kapselfrüchte. Die Ernte ist dann gekommen, wenn sich eine Gelbfärbung zeigt. Diesen Punkt muss man exakt treffen. Denn aus einer zu frühen Ernte resultiert ein zu niedriger Vanillingehalt mit Schimmelbildung, eine zu späte birgt die Gefahr des Platzens der Kapsel mit Ernteverlusten. Die Fruchtzeit dauert nördlich des Äquators von Dezember bis März und ist südlich des Äquators um ein halbes Jahr versetzt, also von Mai bis August.

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