Donnerstag, 11. September 2014

Friedrich Wöhler war sein erster Lehrmeister

Friedrich Wöhler

Zunächst studierte Wilhelm 1866 für ein Jahr an der Bergakademie Clausthal und verlebte dort, wie er sagte, ein vergnügliches Jahr mit Freunden mit wenig wissenschaftlicher Ausbeute

Da gab es doch die berühmte Universität in Göttingen, da wollte er nun hin. Die Eltern waren einverstanden, schließlich lag Göttingen ja quasi vor der Tür. Voller Eifer wechselte Wilhelm den Studienort und war sehr gespannt auf den berühmten Professor Friedrich Wöhler, schon im Gymnasium hatte er von ihm gehört und auch von seiner aufregenden Synthese gelesen. Unvergessen waren ihm dessen Zeilen an seinen Lehrmeister Berzelius in Stockholm: 


Ich kann Harnstoff machen, ohne dazu Nieren oder überhaupt ein Thier, sey es Mensch oder Hund, nöthig zu haben. Es bedurfte nun weiter Nichts als einer vergleichenden Untersuchung mit Pisse-Harnstoff, den ich in jeder Hinsicht selbst gemacht hatte, und dem Cyan-Harnstoff.

Das hatte Wilhelm schon immer imponiert, eine enorme Leistung! Ein Naturstoff, in diesem Fall Harnstoff, wurde künstlich im Reagenzglas aus Cyansäure hergestellt, was für ein Triumph der Wissenschaft. Und die deftigen Worte, welche dieser berühmte Wissenschaftler wählte, das imponierte dem jungen Wilhelm ungemein.

Doch Wöhler war der Erfolg nicht zu Kopf gestiegen, ja direkt bescheiden wirkte er auf seine Studenten. Wie überrascht war Wilhelm, als Wöhler, der ja immerhin auch auf dem Gebiet der Metalle mit der Darstellung von Aluminium Aufmerksamkeit erweckt hatte, ihm im Praktikum das Experimentieren mit dem Edelmetall Platin anvertraute. Er wollte ihn auf keinen Fall enttäuschen und von Experiment zu Experiment stellte sich so mancher Erfolg ein.

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