Freitag, 19. September 2014

Schreckliche Kriegserlebnisse statt Vanille-Forschung

Kaiserproklamation in Versailles
Wilhelm hatte an der Front ein schreckliches Erlebnis, als vor seinen Augen sein Vetter durch eine Granate ums Leben kam.
Nur mühsam konnte er sich von diesem Schock erholen, ein ständiges Zittern hatte sich eingestellt und schreckliche Albträume verfolgten ihn im Schlaf.

Trotz Kriegsende und Kaiserproklamation von Wilhelm I von Preussen zu Versailles am 18. Januar 1871 wurden nicht alle deutschen Truppen abgezogen, und Wilhelm musste weiterhin seinen anstrengenden Dienst als Einquartierter in Paris leisten.
Seine Kriegseuphorie war längst vergangen, besonders nach dem Verlust des Vetters.
So zog sich die Zeit endlos hin und Wilhelm sehnte sich nach seinem Arbeitsplatz in Berlin. Was hätte er inzwischen alles über die Vanille erforschen können, oft sah er in seinen Träumen die Gewürzvanille vor sich, wie sie reifte und sich bei Sonne und Hitze in die schokoladenfarbigen Schoten verwandelten, die dann ihr charakteristisches Aroma entwickelten.

Am 15. Mai kam der ersehnte Befehl zum Rückzug seiner Einheit nach Berlin. Wilhelm war fast trunken vor Freude und der Rücktransport ging ihm nicht schnell genug. Mit seinen Entlassungspapieren im Gepäck eilte er von Berlin nach Holzminden zu seinen Eltern. Er fühlte sich ausgebrannt und leer und wollte nur schlafen, schlafen und noch einmal schlafen, ein wenig durch die Wälder im Solling streifen und am Weserfluss sitzen.

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