Donnerstag, 18. September 2014

Wilhelm meldet sich zum Kriegsdienst

Belagerung von Paris
Momentan wird viel vom Beginn des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren und vom Beginn des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren berichtet. 

Auch Jay widmet sich diesem Thema und schreibt in seinem Blog über seinen Großvater und erinnert an die Schlacht an der Marne.




Alles im Leben wiederholt sich scheinbar, auch unser Wilhelm zieht es 1870 mit Begeisterung in den Krieg.Die Zeitungsboten des Berliner Tageblatts schrien es am 19. Juli 1870 in alle Himmelsrichtungen. Frankreich hat Preußen den Krieg erklärt, ausgelöst durch die Einmischung Frankreichs bei der der spanischen Thronfolge und als Reaktion auf die Emser Depesche. 

Die Empörung darüber war riesig bei Wilhelm und all seinen Kommilitonen, ja in der gesamten Bevölkerung.
Für Wilhelm war klar, Forschung hin und Doktorarbeit her, jetzt hatte das Vaterland Vorrang. 
Bereits zwei Tage nach der Kriegserklärung traf sein Bruder August aus Holzminden in Berlin ein, zu ihrem Glück und wurden sie noch im letzten Moment als Einjährig-Freiwillige bei dem Königlich Preußischen Gardefüsilier-Regiment angenommen. 
Es hatten sich bereits 700 gemeldet, so dass kurz nach ihnen die letzten wegen Überfüllung abgewiesen wurden. 
Für ein Jahr wollte er nur ein tüchtiger Soldat sein, um dann mit aller Kraft seine Studien fortzusetzen.
Am 29. August ging es endlich um 12 Uhr bei strömendem Regen am Bahnhof los! 

Für uns interessant sind Wilhelms Eindrücke von der Eisenbahnfahrt vor 144 Jahren an die Front im Westen:
Die Bevölkerung nahm regen Anteil, so gab es in Potsdam Kaffee und Kuchen und in Magdeburg Butterbrote und Bier.
In Hannover dagegen morgens um 8 Uhr war die Begrüßung eher kühl wie das Wetter.In Minden beeindruckten Wilhelm die Porta Westfalica und in Bielefeld die hübsche Lage am Teutoburger Wald.
In Gütersloh wurden die Soldaten wieder gut bewirtet durch aufmerksame Damen und in Hamm ging es mit dem Kochgeschirr zu Trögen voll Brei zur allgemeinen „Abfütterung“ .In Dortmund beeindruckten in der folgenden Nacht um 2 Uhr die mächtigen Rauchschlote und in Essen die grossen Fabriken.

Der Krieg war inzwischen weit fortgeschritten, und die siegreichen deutschen Truppenverbände standen tief in Frankreich. 
Endlich gelangte Wilhelm an die Frontlinie südlich von Paris. 

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